Sie sind oft an den Eingängen von Geschäften oder Unternehmen postiert: Die rund 260 000 Sicherheitsbeamten überwachen und überprüfen sorgfältig, was in ihrem Zuständigkeitsbereich geschieht, und sind darin geschult, verdächtige Handlungen oder Verhaltensweisen zu erkennen. Während die Coronakrise die meisten Branchen in Deutschland in ihren Grundfesten erschüttert hat, sind die Auswirkungen auf den privaten Sicherheitssektor schwächer als erwartet gewesen, wie die Lünendonk-Studie 2022 zeigt: deutschen Sicherheitsunternehmen haben ein Wachstum von 9,1 % für das Jahr 2021 registriert, was deutlich mehr als das Wachstum der Branche im Jahr 2020, welches 6,8 % betrug.
Private Sicherheitsdienste: eine Branche mit ständigem Bedarf an Arbeitskräften
Der Markt für private Sicherheitsdienste erreichte 9,2 Milliarden Euro im Jahr 2021 und nimmt einen immer wichtigeren Platz in der Wirtschaft ein. Der Sektor steht und fällt mit den Arbeitskräften, die die Dienstleistungen erbringen. Jedoch steht der Markt für private Sicherheitsdienste aufgrund einer Fluktuationsrate von 8,9 % bei der Personalbeschaffung großen Herausforderungen gegenüber.
Sicherheitsdienste sind für die Vermeidung von Risiken, die hohe Kosten verursachen können, von entscheidender Bedeutung. Doch ihr Beitrag zum Unternehmenserfolg sowie die damit zusammenhängende Wertschöpfung äußern sich oft nur indirekt: es bleibt unsichtbar, bis etwas passiert.
Die Auftraggeber versuchen, die Kosten für Sicherheitsdienstleistungen so gering wie möglich zu halten, deren größter Teil die Bezahlung des eingesetzten Personals ausmacht. Obwohl sich das Image des Berufs durch die positive Lohnentwicklung verbessert hat, besteht dadurch wenig Spielraum für zusätzliche Gehaltserhöhungen.
Die Qualitätsanforderungen in Ausschreibungen wurden nach medienwirksamen Vorfällen verschärft. Mittlerweile sind sich die Unternehmen bewusst, dass Investitionen in die Sicherheit langfristig finanzielle Verluste verhindern können, stehen aber weiterhin unter Druck, um auf dem Markt wettbewerbsfähig zu bleiben.
Fehlende Attraktivität des Berufs für Bewerber
Berufliche Voraussetzungen und Rolle der Personalabteilung
Der bestehende Personalmangel und die Tatsache, dass Bewerber bestimmte Voraussetzungen erfüllen müssen, um in Deutschland in der Sicherheitsbranche arbeiten zu können, erschweren den Einstellungsvorgang. Die Mitarbeiter müssen einen Hauptschul- oder gleichwertigen Abschluss haben, körperlich fit sein und ein einwandfreies Führungszeugnis vorweisen können.
Je nach Tätigkeitsfeld müssen sie außerdem eine spezielle Ausbildung absolvieren und/oder eine Sachkundeprüfung ablegen. Eine Ausbildung zur Sicherheitskraft gem. Sachkundenprüfung nach § 34a GewO ist nur eine von vielen möglichen Ausbildungen, die Bewerber bei der IHK absolvieren können. Um sicherzustellen, dass sie das notwendige und qualifizierte Personal erhalten, übernehmen Sicherheitsunternehmen neben der Aufgabe, ihre Bewerber einzustellen, häufig auch eine beratende Funktion in Bezug auf die Ausbildung. Manche fungieren auch direkt als Ausbildungsstätte.
Hard Skills sind jedoch nicht alles, was in der Sicherheitsbranche zählt. Das Sicherheitspersonal muss über gute Deutschkenntnisse verfügen sowie soziale Kompetenz beweisen. Sie müssen auch in der Lage sein, in stressigen Situationen schnell und angemessen zu reagieren.
Doch bevor Sicherheitsdienstleister gutes Personal entsprechend ausbilden und unter Vertrag nehmen können, müssen sie es zuerst von den Vorzügen der Arbeit als Sicherheitskraft überzeugen.
Gründe für Einstellungsschwierigkeiten
In erster Linie wird auf die schwierigen Arbeitsbedingungen verwiesen, die außergewöhnliche Arbeitszeiten sowie besondere Risiken für die Arbeitskräfte die Einsätze mit sich bringen können (Gefahren für Leib und Leben aufgrund von konfliktträchtigen Situationen und anstrengenden Körperhaltungen).
Auch die Bezahlung, die beim Tarifentgelt deutliche regionale Unterschiede aufweist, wie zum Beispiel zwischen Berlin und Nordrhein-Westfahlen, wird zur Debatte.
Ein drittes Argument ist das Image des Berufs, der wenig geschätzt wird und wenig Aufstiegsmöglichkeiten bietet. Das Aufkommen neuer Technologien könnte jedoch in den kommenden Jahren zu einer Mensch-Roboter-Kollaboration führen, ohne dass sich dies auf den Personalbedarf im Sicherheitssektor auswirken würde. Dank der Einarbeitung in diese stärker von der Digitalisierung geprägte Arbeitsweise, könnten die Mitarbeiter neue Kompetenzen aufbauen.
Auch wenn diese Aussichten erfreulich sind, können die Akteure der Branche nicht auf die Perfektionierung der entsprechenden Technologien warten. Sie werden nicht umhinkommen, bereits heute Lösungen zur Behebung des bestehenden Arbeitskräftemangels zu suchen und zu finden.
Erleichterung der Einstellung von privatem Sicherheitspersonal durch Digitalisierung von HR-Prozessen
Um schnell auf die Nachfrage nach Sicherheitspersonal reagieren zu können, sollten private Sicherheitsunternehmen digitale HR-Tools einsetzen. Die Digitalisierung der Abläufe in der Personalabteilung bedeutet sowohl für die Bewerber als auch für die Arbeitgeber Zeitersparnis und automatisierte Einhaltung der legalen Vorschriften. Beispielsweise kann der Bewerber seinen Vertrag in nur wenigen Minuten von seinem Handy aus unterzeichnen und sich somit an seinen neuen Arbeitgeber gebunden füllen. Es erspart natürlich nicht die nachträgliche Zusendung der wesentlichen Arbeitsbedingungen, formalisiert aber für beide Seiten sofort den Wunsch nach einer Zusammenarbeit. Gehaltsabrechnungen per Post sind ebenfalls passé und können heute in einem persönlichen Online-Nutzerkonto digital versendet und abgerufen werden.
Vor dem Hintergrund der hohen Nachfrage nach Bewerbern nehmen digitale Lösungen den Personalverantwortlichen Aufgaben mit geringem Mehrwert, wie die Erstellung von Verträgen, die elektronische Unterzeichnung oder das Onboarding, ab. So können sie sich auf das Teammanagement und die Erarbeitung neuer Strategien konzentrieren.
Der Einsatz digitaler HR-Tools vereinfacht darüber hinaus das rechtskonforme Management von Dokumenten wie dem ANÜ-Vertrag, dem Arbeitsvertrag oder den Einsatzinformationen.
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