Vereinfachte Einstellungsabläufe, maßgenaue Aus- und Weiterbildungen, bessere Arbeitsbedingungen … Die Integration von künstlicher Intelligenz in das Personalwesen könnte Verwaltungsabläufe und Prozessoptimierungen in Unternehmen grundlegend ändern. In diesem Artikel möchten wir Ihnen ein paar Erklärungen zu dieser bevorstehenden Revolution liefern.
KI im Dienste des Personalwesens: Die Revolution ist schon im Gange
Im Personalbereich wurde künstliche Intelligenz bereits in verschiedene Abläufe integriert. Auf Unternehmensebene können KI-Anwendungen folgende Aufgaben erledigen:
- Automatisierung von Verwaltungsaufgaben, z. B. Gehaltsabrechnung, Urlaubsverwaltung, aber auch Beantwortung bestimmter Fragen von Mitarbeitern;
- Unterstützung bei der Erstellung und Formulierung von Stellenanzeigen;
- Suche in sozialen Netzwerken nach geeigneten Bewerbern anhand der Auswahlkriterien des Unternehmens;
- Angebot von Weiterbildungsmaßnahmen, die auf die Interessen und Fähigkeiten der Mitarbeiter abgestimmt sind.
KI und Personalwesen: potenzielle künftige Einsatzbereiche
Auch wenn die Innovationen im Personalwesen durch die KI bereits revolutionär sind, zeigt ein Blick in die Zukunft, dass diese Veränderungen noch in den Kinderschuhen stecken.
Objektive Erkennung der besten Talente
Künstliche Intelligenz kann zwar bereits heute die Personalbeschaffung erleichtern, insbesondere durch Aufspüren und Sichten der Lebensläufe von Bewerbern. Sie könnte aber auch Kompetenzen entwickeln, die die der Personalabteilungen ergänzen. Das Webinar von Tomorrow Theory über den Bericht „AI & HR Report“ stellt dazu einige potenzielle Einsatzmöglichkeiten vor:
- Vorurteilsfreie Einstellung: Eine sachgerecht programmierte KI kann Bewerberprofile ohne Diskriminierung wegen Herkunft, Name, Geschlecht oder auch Fotos auswählen. Dies könnte die Chancengleichheit fördern und Unternehmen einen neuen Bewerberpool eröffnen.
- Analyse des Sprachverhaltens: Heutzutage wird bei der Personalbeschaffung oft nicht berücksichtigt, wie die Bewerber schreiben oder sprechen. Eine KI könnte dabei helfen, die Sprache der Bewerber zu analysieren und daraus Rückschlüsse auf deren Kompetenzen zu ziehen. Verwendet z. B. ein Bewerber einen technischen Begriff, so hat er vermutlich Kenntnisse in einem bestimmten Bereich. Für Alexandre Beaussier, Innovationsleiter bei Humans Matter, könnte die KI dank ihrer überdurchschnittlichen Analysefähigkeit die Bewertungskriterien verfeinern und sogar weiterentwickeln.
Mehr Mitarbeiternähe dank KI
Der Ausbau der Nutzung von KI im Personalbereich trägt auch dazu bei, den Austausch mit den Mitarbeitern möglichst persönlich zu gestalten. Bislang ist das für die häufig überforderten Personalabteilungen schwierig, aber eine KI könnte schon bald dazu in der Lage sein:
- das Empfinden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erfassen und zu analysieren: Durch aufeinander aufbauende Fragen und eine Analyse der gesammelten Daten könnte eine KI die Lebensqualität der Mitarbeiter am Arbeitsplatz auswerten und Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen umsetzen. Im Webinar zum Bericht „AI & HR REPORT“ von Tomorrow Theory wurde diese Möglichkeit von Thomas Cornet, CEO bei Cegid Wittyfit, im Detail vorgestellt.
- die betrieblichen Weiterbildungen möglichst individuell auszugestalten: Jeder Mensch kommuniziert und lernt anders. Diese Unterschiede müssen bei internen Schulungen berücksichtigt werden. Und wenn heute schon Chatbots bei einer personalisierten Kommunikation helfen, könnte laut Thomas Cornet „in wenigen Jahren eine noch leistungsfähigere Intelligenz entstehen“, die die Aus- und Weiterbildung an jedes Fachgebiet und jeden einzelnen Mitarbeiter anpasst.
Umfangreiche Datenanalyse zur Maximierung der betrieblichen Leistungsfähigkeit
Automatisierte Verwaltungsaufgaben, Vorhersagen für den Personalbedarf, Arbeitszeitgestaltung … Die KI trägt bereits jetzt zur Verringerung zeitraubender Tätigkeiten der Personalabteilungen und damit zur Steigerung der Unternehmensgewinne bei. Und die Analysen werden immer weiter verfeinert. Mithilfe der KI werden Unternehmen bald in der Lage sein:
- die Leistung der Angestellten durch eine gründliche Analyse der erreichten Ziele, des Feedbacks zu Aufgaben oder auch der Reaktionszeiten genau zu bewerten: So können dann Lohnerhöhungen, Beförderungen oder Karrierepläne von Mitarbeitern „objektiv“ gerechtfertigt werden.
- Kündigungen vorauszusehen: Laut dem französischen IT-Unternehmen Cegid kann eine KI durch Abgleich einer Vielzahl von Informationen durchaus in der Lage sein, Signale für fehlendes Engagement zu erkennen und so Mitarbeiter zu identifizieren, die kündigen könnten. Dank dieser Vorwarnung könnten vorbeugende Maßnahmen zur Eindämmung der Personalfluktuation eingeleitet und eine höhere Zufriedenheit der Angestellten erzielt werden.
Zu schnelle Innovationen?
Auch wenn die KI im Personalbereich wirtschaftliche und technische Vorteile für das Unternehmen bietet, so schränkt das Tempo, mit dem die neuen Technologien Einzug halten, gleichzeitig die Bewertungsmöglichkeiten dieser neuen Technologien ein.
KI im Personalbereich: Gefahren und Folgen
Es ist daher notwendig, trotz aller Offenheit für diese neuen Entwicklungen gewisse Sicherheitsvorkehrungen zu treffen und sich der Risiken dieses Umbruchs bewusst zu werden:
- Risiko der Voreingenommenheit: Auch wenn die KI vorrangig als objektive Intelligenz konzipiert ist, darf man nicht vergessen, dass sie im Gegenzug Vorurteile verstärken kann. So musste Amazon 2018 die Verwendung einer automatischen Sortiersoftware für Bewerbungen aufgeben, da dabei weibliche Bewerber für technische Berufe diskriminiert wurden. Der Algorithmus führte zu einer Verzerrung, da er auf einer Datenbank basierte, die ihrerseits Frauen für diese Art von Stellen diskriminierte.
- Risiko der Einschränkung zwischenmenschlicher Beziehungen: Obwohl KI zweifellos Zeit und Effizienz spart, kann sie auch zu einer Einschränkung der zwischenmenschlichen Beziehungen in einem Unternehmen führen. Weniger menschliche Kontakte bedeuten jedoch potenzielle Probleme bei der sozialen Interaktion zwischen Kollegen sowie Stress oder Angstzustände. Nach Corona hatten viele Menschen nach Monaten eingeschränkter sozialer Kontakte Probleme damit, das Haus zu verlassen und sich mit anderen Menschen zu treffen. Sie litten unter dem so genannten „Cave-Syndrom“.
Die richtige Balance zwischen Mensch und Technik
Die Herausforderung besteht also darin, für ein Gleichgewicht zwischen technologischer Innovation und Platz für Menschlichkeit zu sorgen. Deshalb sollte man mit der Einführung neuer Tools warten, bis man genügend Erfahrung damit gesammelt hat.
Vorsicht vor KI bedeutet jedoch nicht, dass das Unternehmen auf jegliche Technologie verzichten muss. Tatsächlich gibt es bereits zahlreiche Tools, mit denen Personalabteilungen zeitraubende Tätigkeiten automatisieren können, um sich auf Aufgaben mit höherem Mehrwert wie zwischenmenschliche Beziehungen zu konzentrieren.
Genau das bietet z. B. die Lösung von Coffreo, dem Marktführer in der Digitalisierung von Dokumenten wie z.B. Arbeitsverträgen. Onboarding Dokumente, Einsatzinformationen, digitale Archivierung … Coffreo bietet Ihnen alle wichtigen Funktionen für eine schnelle und effiziente Personalverwaltung.
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